Aktuelles aus dem Rathaus
Hauptbereich
Kein Müll, sondern wertvoll: Bioabfall als Energie- und Kompostlieferant
Bioabfall ist wertvoller Nährstofflieferant: Aus Lebensmittelresten, Pflanzenschnitt und Gartenabfällen wird nährstoffreicher Dünger und Erde. Doch nicht nur das: Bioabfall ist auch Energielieferant. Auf dem Gelände der Reterra GmbH wurde die Biogasproduktion entscheidend ausgebaut. Bioabfall ist eine wertvolle Ressource im Landkreis Konstanz, nicht nur für die Landwirtschaft und im heimischen Garten, sondern auch als erneuerbare Alternative zu fossilen Energieträgern.
Die richtige Entsorgung von Bioabfall ist die Grundlage für eine optimale Verwertung. Das klappt nicht immer, es gibt zwei große Probleme: Einerseits wird zu viel Bioabfall im Restmüll entsorgt und ist damit als Rohstoff verloren. Andererseits landet gleichzeitig vieles im Bioabfall, was dort nicht hingehört. Vor allem Plastik und als kompostierbar beworbene Plastiktüten sind dabei ein großes Problem. Diese Fehlwürfe müssen energieintensiv aussortiert werden, stören den Kompostierungsprozess oder verbleiben im schlechtesten Fall als Mikroplastik oder andere Verschmutzung in Kompost, Erde und Dünger.
Um die Sammelqualität des Bioabfalls im Landkreis Konstanz zu verbessern, haben sich die Entsorger mit der Reterra GmbH zusammengeschlossen. Im Herbst 2023 wird im gesamten Landkreis über den Bioabfall gesprochen. Es wird informiert, es wird diskutiert und es wird kontrolliert: Während des Ak-tionszeitraumes kommen speziell angemietete Müllfahrzeuge zum Einsatz. Diese Fahrzeuge verfügen über einen Störstoffdetektor, können also Fehlwürfe in den Bioabfalltonnen erkennen. Falsch gefüllte Tonnen werden nicht geleert.
Die gemeinsame Aktion soll das Bewusstsein für die wichtige Ressource Bioabfall nachhaltig stärken und die Sammelqualität langfristig verbessern. Denn nur die richtige Sortierung durch die Verbraucherinnen und Verbraucher ermöglicht die optimale Verwertung der organischen Abfälle. Die Grundlage für die richtige Sortierung ist das Wissen, warum es sich lohnt, Bioabfälle richtig getrennt zu entsorgen. Darauf wird im Herbst mit Veranstaltungen, Informationen und der verstärkten Kontrolle hingewirkt.
An den gemeinsamen Aktionen sind folgende Ämter, Behörden, Betriebe und Kommunen beteiligt: Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Konstanz, die für die Sammlung zuständigen Städte und Gemeinden mit ihren Abfallwirtschaftsbetrieben, darunter die Entsorgungsbetriebe Konstanz und die Stadtwerke Singen, der Müllabfuhrzweckverband Rielasingen-Worblingen, das Müllabfuhrunternehmen Remondis sowie die RETERRA Hegau-Bodensee GmbH.
Küchen- und Gartenabfälle werden zu Energie, Kompost und Dünger
Küchen- und Gartenabfälle werden zu Energie, Kompost und Dünger
Bioabfall (1): Grundlagen
Die Bioabfalltonne kennt jedes Kind. Denn neben jeder Restmülltonne im Landkreis steht in der Regel auch eine Bioabfalltonne. Trotzdem ist nicht alles sofort klar. Was darf in den Bioabfall und was nicht? Was ist Bioabfall eigentlich? Eindeutig richtig im Bioabfall sind zum Beispiel Apfelbutzen, Kartoffel- und Eierschalen, Essensreste, kleine Mengen Gartenabfälle, Schnittblumen,... In der Verwaltungssprache heißt das: „Bioabfälle sind die Gesamtheit aller organischen kompostierfähigen Küchen- und Gartenabfälle [...].“ Es dürfen also zum Beispiel auch Zitrusfrüchte und Speisereste in die Biotonne, die auf dem heimischen Kompost nur schwer kompostierbar sind.
Diese organischen Abfälle werden getrennt von anderen Abfallarten gesammelt, da sie bestens verwertet werden können. Aus Bioabfall wird klassischerweise Kompost und Dünger. Doch nicht nur das: Bioabfall ist mittlerweile auch Energieträger.
Der Bioabfall aus dem Landkreis Konstanz wird bei der Reterra GmbH in Singen verwertet. Vor der Kompostierung durchläuft der Bioabfall dort eine Vergärungsanlage, um Biogas zu gewinnen. Aus Biogas wird Strom und Wärme – eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen und damit aktuell von besonderer Bedeutung.
Nach der Vergärung folgt die Tunnelkompostierung: In einer abgeschlossenen, kontrollierten Atmosphäre, bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad zersetzen Millionen von Mikroorganismen die Bioabfall-Masse. Übrig bleibt der sogenannte Frischkompost. Der nährstoffreiche Kompost wird von der Landwirtschaft in der Region gerne als Dünger und Humuslieferant eingesetzt.
Ein großes Ärgernis bei dieser eigentlich effizienten Verwertung sind Fremdstoffe im Bioabfall. Plastik, Metall, Glas – all das landet unbedacht in der falschen Tonne und stört den Kompostierungsprozess. Vor allem als „kompostierbar“ beworbene Plastiktüten sind dabei ein großes Problem. Besser ist es, den Bioabfall lose, in Papiertüten oder Zeitungspapier gewickelt zu entsorgen.
Grundsätzlich ist die getrennte Sammlung und richtige Entsorgung ein wichtiger Beitrag zum Umwelt-und Klimaschutz, der in jedem Haushalt ganz einfach geleistet werden kann. Um die Qualität des Bioabfalls nachhaltig zu verbessern, widmet sich der Landkreis Konstanz ab dem 11.09.2023 dem Thema Bioabfall aus verschiedenen Perspektiven.
Mehr Termine und Hintergründe zum Bioabfall sind auf der Aktionswebsite zusammengefasst: www.biomuell-kn.de