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Handwerkskammer Konstanz
083/23 - Update für Energieberater
Bildungsakademie Rottweil bietet Schulungen an – noch wenige Plätze frei
Sie sind Schlüsselfiguren der Energiewende: Gebäudeenergieberater sind Ansprechpartner zum Thema Modernisierung und Sanierung unter energetischen Aspekten und damit heute wichtiger denn je. Das belegen auch die jüngsten Zahlen des BAFA: Mit fast 20.000 Anträgen im Juni für eine geförderte Energieberatung für Wohngebäude meldet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle einen neuen Rekord. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben sich die Anträge fast verdoppelt.
„Da ein Neubau aktuell für viele außer Reichweite ist, rückt das Thema Altbausanierung in den Fokus. Gerade für Meister in einschlägigen Handwerksberufen ist die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater eine zukunftsträchtige und attraktive Zusatzqualifizierung“, so Peter Schürmann, Umweltschutzberater der Handwerkskammer Konstanz.
Diverse Schulungen
Bei der Handwerkskammer Konstanz steht das Thema Energieberatung seit Jahren hoch im Kurs. Die Bildungsakademie Rottweil bietet verschiedene Kurse an. So können sich interessierte Handwerksmeister und Studienabsolventen in einschlägigen Fächern zum Gebäudeenergieberater/-in im Handwerk weiterbilden lassen. Die nächste Schulung mit freien Plätzen findet ab dem 15. April 2024 statt.
Speziell für Architekten und Ingenieure gibt es einen verkürzten Lehrgang, der am 2. Mai 2024 startet. Zusätzlich finden mehrmals jährlich Update-Schulungen zu verschiedenen Themen statt.
Gebäudeenergieberatungs-Update: Freie Plätze im Oktober 23
Für den Kurs „Gebäudeenergieberater Update 10, Energieberatung im Zusammenhang mit der Energiekrise“ vom 13. bis 14.Oktober 2023 sind noch Plätze frei. Genauso wie für das „Gebäudeenergieberater Update 7, Förderprogramme“ am 20. Oktober 2023.
Informationen und Anmeldung unter www.bildungsakademie.de oder bei Sina Krueger, Tel. Telefonnummer: 0741 5337-11, sina.krueger(@)hwk-konstanz.de.
087/23 - Asbest - Dank Schulungen auf der sicheren Seite arbeiten
Den richtigen Umgang mit dem krebserregenden Gefahrstoff lernen Handwerker an der Bildungsakademie oder online bei der BG Bau
Die Herstellung und Verwendung asbesthaltiger Baustoffe ist seit mehr als 30 Jahren verboten. Trotzdem gibt es immer noch Spätfolgen wegen des einst sorglosen Umgangs mit Asbest. Rund zwei Drittel aller Berufserkrankungen mit Todesfolge stehen auch heute noch im Zusammenhang mit dem krebserregenden Gefahrstoff.
Für Handwerker gilt deswegen bei Sanierungen besondere Vorsicht. Alle Gebäude, die vor November 1993 errichtet wurden, können Asbest enthalten. Asbesthaltige Baustoffe wurden bis dahin an vielen Stellen in Gebäuden eingesetzt. Bei Renovierungen oder Rückbauarbeiten können leicht gefährliche Asbestfasern freigesetzt werden. Neben Faserzementprodukten wie zum Beispiel Dach- und Fassadenplatten, Lüftungs- und Abwasserrohren enthalten häufig auch alte Bodenbeläge oder bauchemische Produkte wie Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber Asbest.
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) will Menschen, die auf Baustellen arbeiten, für das Thema sensibilisieren und bietet dafür seit kurzem einen E-Learning-Kurs „Grundkenntnisse Asbest“, in dem beispielsweise gezeigt wird, wo sich der Stoff überall verbergen kann und wie man entsprechende Materialien erkennt. Das Schulungsangebot kann wahlweise mit oder ohne Abschlusszertifikat „Grundkenntnisse Asbest“ absolviert werden. Auf der Internetseite stehen außerdem noch mehr Informationen rund um das Thema Asbest zur Verfügung. So zeigt beispielsweise ein virtuelles Asbesthaus, an welchen Stellen in Gebäuden mit Asbest zu rechnen ist.
Das Schulungsangebot ist unter folgendem Link verfügbar: https://lernportal.bgbau.de/ilias.php?ref_id=62625&cmd=view&cmdClass=ilobjcontentpagegui&cmdNode=xu:mm&baseClass=ilrepositorygui
Im Rahmen der Online-Schulung werden anschaulich mit Bildern und Videos viele Fragen rund um das Thema Asbest behandelt:
Was ist Asbest überhaupt?
Wo wurde Asbest verwendet?
Wo besteht heute die Gefahr, auf asbesthaltige Materialien zu stoßen?
Woran erkennt man asbesthaltige Materialien?
Welche Gesundheitsgefahren gehen von Asbest aus?
Was ist bei Arbeiten an asbesthaltigen Materialien zu beachten?
Wie schützt man sich vor asbestbedingten Gesundheitsgefahren?
Wie verhält man sich bei Asbestverdacht?
Fortbildung für Arbeiten mit Asbest
Die Schulung ersetzt jedoch nicht die für Arbeiten an asbesthaltigen Baustoffen erforderliche Sachkunde nach der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 519. Betriebe, die Asbestarbeiten ausführen wollen, benötigen im Unternehmen eine Person, die sich mit den Gefahren auskennt, und auf der Baustelle jemanden, der ebenfalls sachkundig ist und die Arbeiten beaufsichtigt. Diese Person muss während der Asbestarbeiten ständig anwesend sein.
Entsprechende Sachkundelehrgänge bietet die Handwerkskammer Konstanz in ihren Bildungsakademien regelmäßig an. Anmeldungen sind unter folgendem Link möglich: www.bildungsakademie.de/kurse/sachkunde-asbest-integrierter-asi-lehrgang-nach-anlage-4c-der-trgs-519-3641 ,0,coursedetail.html?id=44886&search-onr=3641
Für Arbeiten an sogenannten schwach gebundenen asbesthaltigen Materialien wie zum Beispiel Spritzasbest oder Cushion-Vinyl-Bodenbelägen benötigen Betriebe darüber hinaus eine Zulassung beim Regierungspräsidium.
Für Fragen rund um das Thema Asbest steht der Umweltschutzberater der Handwerkskammer Konstanz, Peter Schürmann, unter Telefon Telefonnummer: 07531 / 205-375 zur Verfügung.
092/23 - Mit 26 Jahren Filialleiterin
Augenoptikermeisterin Laura Eichinger übernimmt neuen Standort von Optik Ufert // Zweitbeste Gesellin Deutschlands 2020 macht Karriere als Frau im Handwerk
Eine Karriere im Schnelldurchgang: Laura Eichinger hat mit 26 Jahren die Filialleitung des neu gegründeten Standorts von Optik Ufert am Fischmarkt 5 in Konstanz übernommen. Seit Mitte August steht die Augenoptikermeisterin der Filiale vor. „Ich habe mich enorm gefreut, dass ich direkt nach der Techniker- und Meisterprüfung diese Position bei meinem Ausbildungsbetrieb bekommen habe. Ich habe Spaß am Organisieren und mache gerne alles – von der Messung bis zur fertigen Brille“, so Eichinger.
Erst im Mai hat die Augenoptikerin ihre Meisterschule in München abgeschlossen. Ihr Chef Harald Ufert begleitet sie seit Jahren auf ihrem Karriereweg: „Mir war sehr daran gelegen, unsere Top-Auszubildende wieder ins Team zurückzuholen. Wir haben auch im Hinblick auf ihre Rückkehr Lauras Meisterausbildung mit einem Meisterdarlehen gefördert.“
2. Bundessiegerin
2020 hatte Eichinger ihre Augenoptikerausbildung als Landesbeste abgeschlossen. 2021 folgte der Bundeswettbewerb Profis Leisten Was, bei dem sie 2. Bundessiegerin wurde. Bereits während ihrer Ausbildung engagierte sie sich zudem als Ausbildungsbotschafterin, um Schülerinnen und Schüler fürs Handwerk zu begeistern.
„Ich wollte nach außen tragen, dass eine Ausbildung sehr viel Spaß macht und meine Perspektive aufzeigen, dass man auch einen etwas unkonventionelleren Weg gehen und eine Lehre machen kann“, so Eichinger.
Handwerk statt Studium
Ihre eigene Entscheidung fürs Handwerk hat sie nie bereut. „Es gab ein paar komische Blicke und dumme Kommentare, als ich nach dem Abitur nicht studieren gegangen bin. Aber ich bin sehr glücklich damit“, so Eichinger, die nach der Schule praktisch arbeiten wollte.
„Ich hatte im Vergleich zu meinen studierenden Freunden deutlich mehr Geld zur Verfügung. Und als Meisterin und Optometristin kann ich natürlich sehr entspannt von meinem Gehalt leben. Mittlerweile wird ja auch die Ausbildung echt gut gefördert. Das Bafoeg während der Ausbildung und das Aufstiegs-Bafoeg für den Meister sind zum Teil auch sehr viel großzügiger als bei Studenten“, so Eichinger.
Karriere als Frau im Handwerk
Doch nicht nur gehaltstechnisch sieht Eichinger Vorteile im Handwerk. Auch die Vereinbarkeit von Karriere und Familie ist in ihrem Berufszweig gut umzusetzen: „Bei meiner Kollegin mit zwei Kindern sehe ich, dass sie ihre Arbeitszeiten so gestalten kann, dass sie Zeit für ihre Kinder hat. Augenoptikerbetriebe sind sehr flexibel. In kleinen Betrieben ist so etwas oft auch einfacher als in großen Unternehmen.“
Optik Ufert hat zwölf Mitarbeitende in drei Filialen. In der neu gegründeten Filiale am Konstanzer Fischmarkt sind sie meistens zu dritt, wie Eichinger ausführt. Die junge Geschäftsführerin freut sich besonders, dass der Fokus des Standorts auf Gesundheitsdienstleistungen liegt und sie Zugriff auf die neuesten Geräte hat. „Ich brauche ständig neue Herausforderungen, damit es mir nicht langweilig wird. Ich liebe es einfach, neue Sachen zu lernen. Das Spannende an der Augenoptik ist, dass der Beruf immer medizinischer wird. Es ist mittlerweile ein Gesundheitshandwerk“, so Eichinger.
Mit der Augenoptik hat sie die perfekte Berufswahl für sich getroffen. Eine Vision für ihre ferne Zukunft hat Laura Eichinger nicht. Doch so schnell wie sie ihre bisherigen Ziele erreicht hat, stehen der Konstanzerin alle Karriereoptionen offen.
Frauen im Handwerk
Im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz (Landkreise Schwarzwald-Baar, Konstanz, Rottweil, Tuttlingen, Waldshut) waren zum Stichtag 31.12.2022 4.247 junge Menschen in einer handwerklichen Ausbildung. Der Anteil der Frauen unter den Auszubildenden liegt bei rund 17 Prozent. Bei den Meisterausbildungen waren 2022 66 der 312 Jungmeister Frauen, also jeder fünfte Meister.